Der Autor stellt sich vor und erzählt, warum seine Webseite den Titel Papillon trägt, was ihn neben den Kopfschmerzen samt deren Auslösern und Hintergründen, sowie dem PC und Internet sonst noch interessiert.

Ein Kopfschmerzbetroffener stellt sich vor

Die Familie und ich


Mein Name ist Heinz, mit Nachnamen Schmirl, Jahrgang 1940, gelernter Schreiner, später Möbelverkäufer und schlussendlich CAD-Techniker bei den Stadtwerken Bregenz, zuständig für die Gestaltung und den Aufbau der digitalen Leitungsdokumentation auf der Grundlage vorhandener Papierpläne und eigener Maßaufnahmen. Seit dem 1. März 2003 ist dieser wohl spannendste und mit Abstand erfreulichste Abschnitt meiner Berufslaufbahn jedoch Vergangenheit, denn mein „Gehalt“ kommt seither von der Pensionsversicherung. Trotzdem, im „Ruhestand“ bin ich deswegen noch lange nicht.
Die „eigentliche Neuzeit“ begann für mich im Herbst 1992. Mein langjähriger Freund Jürgen erzählte, einen PC gekauft zu haben. Der Kommentar meiner Gattin (künftig mit ihrem Rufnahmen Traudi benannt) war kurz und lapidar: „Hast heutzutage keinen PC, bist nicht mehr in.“ Nachdem sie mir versichert hatte, es ernst zu meinen, standen zwei Wochen später daheim an meinem Schreibtisch ein 386-er PC mit 40 Mhz Taktfrequenz (umschaltbar auf 8 Mhz!), 4 MB Arbeitsspeicher, samt einem 14-zölligen Farbmonitor. Das eigentliche Prunkstück war jedoch ein fast A2 großer Tintenstrahldrucker – damals verständlicherweise nur mit schwarzer Patrone ausgerüstet. Entscheidend für den Kauf des großen Druckers war, dass ich mich als künftigen CAD-Zeichner wähnte und diverse Pläne nicht nur zeichnen, sondern auch in der notwendigen Größe ausdrucken wollte.

Traudi (Jahrgang 1943) ist auch in Pension und war zuletzt in Teilzeitarbeit als Verwaltungsangestellte beim Arbeitsamt Bregenz beschäftigt (heißt seit längerem „Arbeitsmarktservice“). Knapp ein Jahr nach meinem PC-Einstieg wurde auch sie von dieser Entwicklung eingeholt. Anders wie bei mir war das allerdings nicht im privaten Bereich, sondern an ihrem Arbeitsplatz. Sie musste damals noch einige Zeit an einem 13-Zoll SW-Monitor mit DOS-Oberfläche ihre Werke verrichten, doch daheim schärfte sie schon die Klinge, um für den anstehenden Umstieg auf Windows ausreichend fit zu sein. Dadurch schaffte sie sich einen Vorsprung gegenüber ihre Kollegenschaft, den ihr bis zur Pensionierung niemand streitig machen konnte.
Traudi und ich haben eine Tochter mit Namen Gaby (Gabriele, Jahrgang 1965), die uns mit den beiden Jungs Roman und Thomas zu Großeltern machte. Alle drei sind restlos PC-verseucht und Gaby hat sogar ihr Ein- und Auskommen auf dieser Materie aufgebaut. Aber auch unser Ex-Schwiegersohn lebt mit und um den PC, denn er arbeitet als Informatiker bei der hiesigen Stadtverwaltung. Jetzt fehlt nur noch Dieter, denn auch Gaby lebt nicht gern alleine. Dieter ist ein Profi in allem was es in Bezug auf Datenbanken, Excel usw. zu programmieren gibt.
Jetzt wäre nur noch zu erwähnen, dass wir weder Hund noch Katze haben, denn wie man weiß, PCs sind gar so sensible Wesen, die auch gehegt und gepflegt sein wollen. Der große Vorteil: Man kann sie abschalten und ungestraft tagelang alleine lassen.

Zum Beginn dieses Abschnitts

Heinz und Traudi
Dieter und Gaby
Roman und Melisa, Angelika und Thomas

Das Brotverdienen


Obwohl für mich als Pensionisten das Berufsleben der Vergangenheit angehört, soll ein kurzer Rückblick diese Seite meines Lebens beleuchten. Wie im Abschnitt „Chronologie“ ausführlich behandelt, war meine berufliche Arbeit von häufigen und zusehends extremer werdenden Kopfschmerzen arg beeinflusst. Eine Lehre hab ich nach der Pflichtschule deshalb begonnen, weil die finanziellen Voraussetzungen für Mittelschule und vielleicht noch mehr nicht gegeben waren. Der Beruf eines Schreiners (bei uns ist die Bezeichnung Tischler gebräuchlicher) hätte es zwar nicht unbedingt sein müssen, aber das ergab sich „irgendwie“ zum Gedenken an meinen Vater, der auch Schreiner war und als Soldat im 2. Weltkrieg sein Leben verlor.

Nicht besonders glücklich über den nun mal eingeschlagenen beruflichen Weg drängte es mich trotzdem das Bestmögliche daraus zu machen. Aus diesem Grund legte ich zum damals frühestmöglichen Termin die Meisterprüfung ab. Arbeitsvorbereitung, erste Pläne für Kunden und Beratungsgespräche gaben die Richtung frei für einen Weg, der zusehends von einem Schmerzchaos begleitet war. Im Jahre 1983 kehrte ich der Schreinerei den Rücken und wechselte als Verkäufer ins Möbelhaus, bis „dieser Laden“ im Jahre 1995 die Pforten schloss. Ohne meine damals noch jungen PC-Ambitionen und die inzwischen schon erworbenen CAD- und Excel-Kenntnisse hätte es trübe für mich ausgesehen. Eine Anstellung in einem anderen Möbelhaus wäre sowieso nicht in Frage gekommen, denn wie hätte ich mit der fast täglich aufkommenden Schmerzbelastung die nötige Leistung erbringen können? Eine krankheitsbedingte Frühpensionierung lag von meinen Vorstellungen her in weiter Ferne und wäre auch angesichts schulmedizinischer Denkweisen und damit nicht aufbringbarer Atteste kaum möglich gewesen. So gesehen war es eine Gnade des Schicksals, dass sich der zuständige Sachbearbeiter beim Arbeitsamt aufgrund meiner offensichtlichen Lernbereitschaft sehr nachdrücklich für mich einsetzte und einen anfänglich noch gestützten Arbeitsplatz samt Einschulung als GIS-Techniker (Geografisches Informations System) bei der Stadtverwaltung vermitteln konnte. Dort hab ich mir erste Lorbeeren am PC verdient und wurde nach Ablauf der vereinbarten Frist von den Stadtwerken zum Aufbau der digitalen Leitungsdokumentation fix angestellt.

Von jenen Menschen, die mir damals unter die Arme griffen, kannte ich davor keinen einzigen. Ich weiß nicht, ob sich einer von ihnen jemals auf meine Webseite verirren wird. Trotzdem sei an dieser Stelle allen gedankt, die irgendwie an der Bereitstellung jener Chance, die ich zu nutzen verstand, beteiligt waren. Dabei wäre es eine grobe Unterlassungssünde, an dieser Stelle meine Gattin Traudi nicht zu erwähnen. Hat sie doch in all den schlechten Jahren zu mir gehalten und mich in meinen Vorhaben zur Bewältigung der Schmerzbelastung und meinen Bemühungen, Auswege zu finden, vorbehaltlos unterstützt.

Zum Beginn dieses Abschnitts

Heinz am PC-Arbeitsplatz
in früheren Zeiten
Jahrgängertreffen

Neben dem Beruf


Ohne hunderte kopfschmerzgeplagte oder durch Tabletteneinwirkung schlaflose Nachtstunden hätte ich in einer relativ kurzen Zeitspanne meine PC-Kenntnissen nie so weit voran treiben können. Waren es doch vor allem diese Nachtstunden, in denen ich, trotz aller Widerwärtigkeiten, den Kenntnisstand auf meine damaligen beruflichen Interessen umsetzte und verfeinerte. Hochmotiviert absolvierte ich ab Jahresbeginn 1993 ohne nennenswerte Zwischenpausen 5 CAD-Kurse (mit AutoCAD) und legte im Sommer 1994 die Prüfung zum „CAD-Techniker“ ab. Ich war damals der einzige beruflich (noch) nicht mit CAD arbeitende Teilnehmer und konnte trotzdem ein „Sehr gut“ mit nach Hause nehmen.
Aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen als nebenberuflicher Schulungsreferent für perspektivisches Zeichnen (Möbel und Innenausbau) sowie den Kenntnissen nach der CAD-Ausbildung wurde ich vom Wirtschaftsförderungsinstitut dafür engagiert, interessierten Schreinern das Anfertigen von Plänen mit dem PC bei zu bringen. Vor allem dieser Umstand hat mir für meinen beruflichen Neubeginn den Weg geebnet.

Im Laufe der Zeit konnte ich im Selbststudium einen recht passablen Kenntnisstand zum Schreiben von Makros für Excel (Visual Basic for Aplications) sowie zum Programmieren eigener Befehle und Werkzeuge für AutoCAD (mit AutoLisp) erarbeiten. Mit diesen Vorkenntnissen war es kein großes Problem, nach meiner Pensionierung als HTML-Neueinsteiger innerhalb weniger Tagen das Gerüst für diese meine Homepage zu bauen. Dabei verzichte ich liebend gern auf alle „komfortablen“ Werkzeuge wie HTML-Editoren oder Webprogramme wie FrontPage und dergleichen, sondern schrieb meinen HTML-Code fein säuberlich im Windows-Editor. Damit weiß ich, dass es nicht immer sofort, dann aber perfekt, meinen Vorstellungen entsprechend und vor allem ohne unnötigen Codierungsschrott funktioniert, der bei automatisierter Erstellung nie zu vermeiden ist.

Von diesen faszinierend spannenden Tätigkeiten abgesehen beschäftigt mich auch unser relativ altes Haus samt Garten. Dabei ergeben sich immer wieder Arbeiten, die nicht unbedingt zu meinen Hobbys zählen. Doch völlig ungeliebt ist diese Art Zeitvertreib dann doch wieder nicht, weil ein gepflegter Garten auch recht viel Freude bereiten kann. Zudem ist unser Obst-, Gemüse-, Zier- und Wohngarten einigermaßen pflegeleicht angelegt, wodurch sich der sich ergebende Arbeitsaufwand in erträglichen Grenzen hält.

Im Jahre 2003 wurden uns die ursprünglich nicht in unserem Besitz befindlichen Hausanteile zum Kauf angeboten. Die Annahme dieses Angebotes brachte den Entschluss mit sich, recht umfangreiche Renovierungsmaßnahmen in Angriff zu nehmen. Außer den größeren Brocken, wie Dach, Fassade, Heizung und Sanierung der Wasserleitungen, mache ich die anfallenden Arbeiten weitgehend selbst, wobei als geschickte und verlässliche Hilfskräfte vor allem unsere beiden Enkel häufig zum Einsatz kamen. Für mich selbst blieb und bleibt immer noch genug zu tun, weshalb aufkommende Bedenken, dass mir langweilig werden könnte, völlig fehl am Platze wären.


Zum Beginn dieses Abschnitts

Vor der Renovierung
Dacharbeiten
Nach der Renovierung

Die Technik


Über das Anlöten gelöster Kontakte bei Mikrofonsteckern während meiner früheren Zeiten als Sänger und Gitarrist einer 4-Mann-Tanzkapelle entwickelte sich mein Interesse am Basteln von Elektronik-Bauteilen. Dabei gab es einige recht vielversprechende Anfangs- und Teilerfolge zu verzeichnen. Doch einerseits waren meine Erwartungen zu hoch gesteckt und andererseits fehlten mir Zeit und Mittel, um damit wirklich was auf die Beine stellen zu können. Trotzdem ergab sich daraus ein von umfangreichen Vorkenntnissen begünstigter Einstieg beim Umgang mit der damals in Schwung kommenden Unterhaltungselektronik. Stereoanlage, TV-Gerät und damit auch der Antennenbau (TV-Dachantenne) zogen mich zusehends in den Bann. Vor allem letzteres war in unserm Raum, mit mehreren TV-Sendern im Umkreis (Schweiz, ZDF, ARD und ORF – jeweils aus einer anderen Richtung), eine recht spannende Herausforderung. Weiß nicht, wie oft ich am Dach und weit oben am Antennenmasten Hand anlegen musste, um stets optimal für neu hinzukommende Kanäle empfangsbereit zu sein. Mit der Hausrenovierung haben wir die „große“ Dachantenne abgebaut, um danach eine dem sich damals schon ankündigenden DVB-T-Zeitalter angepasste und damit auch wesentlich kleiner ausfallende Anlage aufzubauen. Trotz der wesentlich schlanker gewordenen Anlage ist es damit möglich, bis zu 12 Geräte mit Antennensignalen zu versorgen.
Nicht dass diese Anzahl von Anschlüssen nötig wäre, aber man kann ja nie wissen, was noch kommt. So zum Beispiel haben Traudi und ich PC und TV-Gerät über etliche Jahre hindurch friedlich untereinander aufgeteilt. Mit dem Ankauf der Hausanteile kamen dann auch Räumlichkeiten in unseren Besitz, die es ermöglichten, für Traudi einen eigenen Fernseher und zudem noch einen PC-Arbeitsplatz einzurichten. Inzwischen sind PCs und Fernseher miteinander vernetzt. Damit haben wir nicht nur gemeinsamen Zugriff auf wichtige Daten, sondern auch auf Fotos und Videos. Per Netzwerk und eigenem Media-PC beim Fernseher ist es möglich, Sendungen mit dem PC aufzunehmen und am TV-Gerät anzuschauen – oder auch umgekehrt. Werbung, Vor- und Nachspann herausschneiden, manchmal auch eine Video-DVD oder BlueRay gestalten und Brennen, entwickelte sich zur Routine. Mit neuen TFT-Monitoren ausgerüstet, ist der Filmgenuss auch am PC gewissermaßen zum Standard geworden. Damit ist garantiert, dass Traudi und ich wegen der Programm- oder Themenwahl ausreichend Spielraum haben und trotz deutlicher unterschiedlicher Interessen auf keine „unserer“ Sendungen verzichten müssen.

Inzwischen ist der Ausbau der Netzwerkverbindung auf Gigabitstandard abgeschlossen, mit ausreichend Festplattenspeicher zum Archivieren von „schönen“ Filmen innerhalb des Netzwerks. Dabei wird mir immer wieder bewusst, wie sich die Dinge entwickelt haben: Hatte doch mein erster PC nach heutigen Maßstäben eine völlig ungenügend große Festplatte mit 108 MB Speicherplatz. Was damals Standard war, würde heutzutage für nicht mal für eine Filmminute in HDTV-Qualität reichen. Gar nicht zu reden, wie lange es überhaupt gedauert hätte, um nur ein Bildchen davon zu Anzeige zu bringen.

Wer nun denkt, dass wir angesichts unserer Ansammlung von Geräten nur noch vor der Kiste hocken, liegt falsch. Denn genau diese Einrichtungen machen es uns möglich, gezielt jene Sendungen oder Filme aufzunehmen, die interessant für uns sind, und genau dann anzuschauen, wenn die Zeit dafür passend ist.

Recht gern beschäftige ich mich auch mit dem Überspielen alter Langspielplatten oder Audiokassetten auf CDs. Bin immer wieder erstaunt, was dabei – unter Anwendung einer passablen „Reinigungssoftware“ - für eine Qualitätssteigerung gegenüber dem Ausgangsmaterial möglich ist. Wesentlicher Bestandteil zum Digitalisieren ist ein per USB angeschlossener Plattenspieler mit eingebautem Vorverstärker, wodurch vom PC ausgehende und bei Line-Anschluss möglicherweise auftretende Störgeräusche von vornherein unterbunden werden.

Um unsere Multimedialität zu vervollständigen, sind Traudi und ich mit jeweils einer Digitalkamera ausgerüstet. In Bezug auf den Bedienungskomfort tut es mir irgendwie weh, meine analoge Canon EOS30 ungenutzt herumliegen zu lassen. Doch neben all den Schwächen, die meine ersten beiden Digitalkameras aufwiesen, verfügten sie doch schon über etliche Vorteile gegenüber dem Einsatz von analogem Filmmaterial. Inzwischen fotografiere ich mit einer Nikon D5100 und einem Nikkor-Objektiv 18-200. Der wesentlichste Vorteil dieses Objektivs ist, das damit praktisch alle Anforderungen eines Freizeitfotografen erfüllt werden können. Nicht zu verachten ist bei der Kamera das klappbare Display und die große Farbtiefe des Bildsensors. Die damit erreichte Bildqualität eröffnet Möglichkeiten für die Nachbearbeitung, von denen ich mit den alten Digicams nicht mal träumen hätte können. Zudem sind Fokussier- und Auslösegeschwindigkeiten fantastsch schnell. Trotzdem würde ich heute keine Nikon mehr kaufen, aber damals war die nur kurze Zeit verwendete D5000 die einzige Spiegelreflexkamera, die auch Videos aufnehmen konnte und dazu mit klappbarem Display ausgerüstet war. Angesichts des vorhandenen und doch recht teuren Objektives blieb ich dann aber doch bei Nikon. Der Grund für den Umstieg zur D5100 ergab sich daraus, dass sie Videos in voll-HD mit 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen kann.

Zum Beginn dieses Abschnitts

Lybelle an Oleander
Abendstimmung auf dem Bodensee
Flügelschlag einer Ente

Die richtige Freizeit


Mit dem Einzug des PCs in unseren Haushalt ergab sich bei mir eine recht nachhaltige Interessensverschiebung. Bis dahin war ich an vielen Sonn- und Feiertagen als Familienkoch engagiert. Doch dann gab es innerhalb der daheim genutzten Freizeit fast nur noch den PC. Traudi brachte dafür großes Verständnis auf, denn sie wusste nur allzu gut, welche Motivation hinter diesem Interesse steckte.
Daran hat sich bis heute nichts geändert, denn diverse Mailkontakte, Forenbeiträge und Verbesserungen am und um den PC, samt der laufenden Wartungsarbeiten, erfordern doch einigen Zeitaufwand. Dazu kommt die Bearbeitung von aufgenommen Filmen (Werbung heraus schneiden) und die Verwaltung des inzwischen recht groß gewordenen Fotoarchivs. Eine der wesentlichen Arbeiten ist dabei das Aussortieren und teilweise nachbearbeiten von Fotos. Daraus entstehen dann recht ansehnliche Dishows, aufgepeppt durch Videosequenzen und grafischen Elementen "aus dem eigenen PC".

Trotz der sich daraus ergebenden „Kochabstinenz“ bringe ich auch heute noch recht ansehnliche Menüs zustande. Doch ohne Assistenz von Traudi, die meine Berge von angebrauchtem Geschirr unter Kontrolle bringt und auch mit sonstigen Handreichungen hilfreich zur Seite steht, würde ich recht schnell im Chaos versinken. Großaktionen dieser Art finden allerdings nur noch anlässlich von Besuchen oder an großen Feiertagen statt.

In jungen Jahren hatte ich mich – wie weiter oben schon erwähnt - als Sänger und Gitarrist der Tanzmusik verschrieben und war knapp 10 Jahre lang mit einer Amateurkapelle viele Abende und Nachtstunden unterwegs. Nach und nach aber machten mir die Anstrengungen dieses „Freizeitvergnügens“ immer mehr zu schaffen und ich hörte im Jahre 1968 damit auf. Um nicht nochmals in Versuchung zu geraten, wurde damals alles Gerät verkauft, bis hin zum letzten Mikrophonkabel. Erst ein paar Jahre später schaffte ich mir wieder eine Gitarre an, die mich etliche Jahre lang zu vielen Partys, Grill- und Lagerfeuerfesten begleitete. Mit den zunehmenden Kopfschmerzen wurden solche Anlässe jedoch zusehends zum Problem. Da nützte es nichts, wenn ich mich in Sachen Alkohol restlos abstinent verhielt. War doch bei solchen Anlässen eine gewisse Rauchbelastungen selbst im Freien nicht zu umgehen, was mein Kopf mitunter mehrere Tage lang sehr übel nahm.
Trotzdem hielt ich mein auswendig gespieltes 5-Stunden-Programm durch laufende Übungsstunden stets aktuell. Doch dem setzte der PC ein Ende. Erst in den letzten Jahren erlöste ich meine Gitarre wieder aus ihrem ihr Schattendasein. Mittlerweile gibt es auch noch regelmäßige Übungsstunden zu zweit. Einmal ist da eine langjährige Freundin meines Jahrgangs, die auch Gitarre spielt und gut singen kann. Dann ist da noch ein ehemaliger Kollege aus meiner aktiven Musikantenzeit. Er spielt Akkordeon und verfügt über ein fast perfektes Musikgehör. Daraus ergibt sich ein willkommener Ausgleich für meine diesbezüglichen Schwächen. Halte ich mich doch selbst nicht für musikalisch und muss mich immer wieder wundern, wie mit meiner Musik konfrontiere Menschen begeistert reagieren. Ist natürlich aufbauend und spornt an, um weiterhin dran zu bleiben.

Unbeeinflusst vom PC blieb unser Boot. In den Jahren 1974/75 nach eigenen Plänen selbst aus Holz erbaut, gab es damit besonders in den vielen, von massiven Kopfschmerzen geprägten Jahren eine willkommene Erholungsmöglichkeit. Ein Wochenende auf dem See hatte annähernd denselben Erholungswert wie eine Woche Urlaub. Aber auch abgesehen davon ermöglichte uns das Boot die perfekte Flucht aus dem Alltag. Der Gedanke daran stand schon bei der Namensgebung Pate. Zur Zeit des Bootsbaus waren Buch und Film mit der Geschichte des unschuldig verurteilten Henry Charrière, genannt Papillon, höchst aktuell. Dessen Leben in Gefangenschaft war von einem ständigen Fluchtgedanke geprägt, der schlussendlich zum Erfolg geführt hat. Auch Traudi und ich hatten die Absicht, mit dem Boot die Fesseln des Alltags abzulegen und wählten für das Boot – in Anlehnung an diesen Fluchtgedanke – den Namen Papillon. Dem Boot habe ich vor Jahren ein Lied gewidmet, das durch die damaligen Wetterverhältnise beeinflusst zustande kam. Es sollte meine einzige Kompositions- und Textdichterarbeit bleiben und ist hier zu sehen und zu hören. Inzwischen kamen noch andere in Heimarbeit aufgenommene Videos auf meinem YouTube-Kanal Papillon dazu. Weitere Videos sind in Planung.

Im Jahre 2008 wurde die Papillon für uns dann allerdings Geschichte. Ein offenkundig gewordener Schaden im Unterwasserbereich veranlasste uns, Arbeitsaufwand und Kosten dem damit gewonnenen Freizeitwert gegenüber zu stellen. Braucht doch ein Holzboot, über allfällige Schäden hinausgehend, einen großen Pflegeaufwand. Bei diesen Überlegungen reifte der Entschluss, das Boot aufzugeben. Ein Interessent mit Liebe zum Holz war bald gefunden. Damit hat eine junge Familie mit zwei Kindern unseren „Fluchtpunkt“ übernommen. Der Rückblick erfolgt ohne Wehmut, denn irgendwie war es einfach Zeit für uns, damit aufzuhören.

In Sinne des Fluchtgedankens naheliegend war es auch, meine Webseite mit „Papillon“ zu betiteln. Wird darin doch meine Flucht aus dem endlos scheinenden Schmerzchaos früherer Jahre beschrieben. Inzwischen bin ich nicht mehr mit der anfänglichen Begeisterung dabei, die Seite aktuell zu halten. Trotzdem halte ich es für sinnvoll, meine Erfahrungen mit Kopfschmerzen und deren Auslösern den einschlägig Betroffenen ebenso wie interessierten Zeitgenossen auch weiterhin zugänglich zu halten.


Zum Beginn dieses Abschnitts

Heinz und Traudi
Heinz und Traudi
Roman und Thomas

Gestaltung, Fotos, Webdesign und Copyright® by Heinz Schmirl, A 6900 Bregenz
Impressum | Datenschutz | Haftungsausschluss